Habitusanalyse der Frau A. - Im Dreieck aus Passung, kulturellem Kapital und geschlechtlicher Prägung

Autor/innen

  • Estera Zuranski

DOI:

https://doi.org/10.4119/fs-2299

Abstract

Einen Habitus hat jeder Mensch. Der Soziologe Pierre Bourdieu entwickelte eine Methode, die gesellschaftliche Konditionierungsprozesse zu seiner Formung sichtbar macht. Angewandt in Supervision können damit Klienten von der Idee, Probleme seien stets individuell an Persönlichkeit allein aufgehängt, professionell distanziert werden. Das folgende Beispiel deckt im Rahmen einer geschlechtersensiblen Beratung Herrscher und Beherrschte auf und erklärt die Position einer Empfangsdame, die, als Folge des Selbstausschlusses von geldwerter Fortbildung, ansinnt ihr finanzielles Auskommen durch Aufstiegsheirat zu sichern. Analog der repräsentierenden Arbeitsaufgabe weicht sie unbewusst auf Äußerlichkeiten aus, die ihre Komfortzone polstern und zusätzlich den Verbleib im schlechtbezahlten Beruf fördern. Position und Disposition gehen auseinander hervor und verdeutlichen Habitus als inkorporiertes Sinnsystem, weshalb seine Ablösung ein hartes Stück Supervision-Arbeit ist.

Downloads

Metriken
Views/Downloads
  • Abstract
    301
  • PDF
    198
  • EPUB
    108
Weitere Informationen

Veröffentlicht

2015-04-30

Zitationsvorschlag

Zuranski, E. (2015) „Habitusanalyse der Frau A. - Im Dreieck aus Passung, kulturellem Kapital und geschlechtlicher Prägung“, FoRuM Supervision, 23(45), S. 85–96. doi: 10.4119/fs-2299.